Die Zeitschrift Crime und die Crime Lesung, die ich in diesem Jahr besucht habe, haben mich dazu angeregt, mich ein wenig mit dem Thema True Crime und der Faszination auseinanderzusetzen, die von diesem „Genre” ausgeht. In meinen Augen ist es vermutlich bei den meisten Menschen eine Mischung aus Neugier, Sensationslust und dem Wunsch nach einer Portion Grusel die Motivation, sich mit wahren Verbrechen zu beschäftigen. Neu ist das Phänomen natürlich nicht, wenn man beispielsweise daran denkt, dass die Fernsehsendung Aktenzeichen XY bereits im Jahr 1967 zum ersten Mal ausgestrahlt wurde und bis heute einen Premiumplatz um 20:15 Uhr im ZDF belegt. Trotzdem ist mir aufgefallen, dass das Thema momentan einen großen Anklang zu finden scheint.
Mich hat das dazu angeregt, Ausschau nach True Crime in jeglichen Formaten Ausschau zu halten und eine Liste anzufertigen.
Ich würde mich sehr freuen, wenn dies ein „interaktiver” Blogpost werden würde, den ihr mit der Kommentarfunktion um eigene Funde (egal, ob Zeitschriften-Artikel, Podcasts, Filme, Bücher oder Serien) bereichert und weiterhin aktualisiert! So bleibt der Post immer aktuell und bietet immer wieder neue Anregungen für alle, die an dem Thema interessiert sind. Auch ich werde diesen Artikel immer wieder um neue Entdeckungen ergänzen.
(Stockfoto)
True Crime Serien, Filme, Dokumentationen und andere Bewegtbildformate
Aktenzeichen XY … ungelöst: Der Klassiker schlechthin darf hier natürlich nicht fehlen. Das Format läuft etwa im vierwöchigen Abstand mittwochs um 20:15 Uhr im ZDF (danach eine Woche in der Mediathek), ab und an gibt es Sondersendungen zu bestimmten Themen (Betrug, vermisste Kinder). Auf YouTube findet ihr zudem zahlreiche alte Sendungen oder auch einzelne Fälle. Den aktuellen Sendetermin findet ihr immer hier.
Auf der Spur der Täter (Dokumentation): „Bei Kinderpornografie oder Kindesmissbrauch rückt die Spezialeinheit des LKA aus. Der Film begleitet das Team bei der Vorbereitung und den Einsätzen.” (Quelle) Die Dokumentation ist in der ZDF Mediathek abrufbar.
Crime Time Staffel 2: Crime Time ist ein neues True-Crime-Format des HR, das für die ARD-Mediathek produziert wird und sich mit hessischen Kriminalfällen beschäftigt – quasi ein Pendant zum Format Morddeutschland des NDR. In der zweiten Staffel befassen sich die Macher*innen von Crime Time mit dem Fall Johanna Bohnacker, die im Jahr 1999 verschwand. Die Dokumentation lässt neben Zeitzeug*innen auch die Eltern, den Staatsanwalt, einer Faserexpertin sowie den Profiler Mark T. Hoffmann zu Wort kommen. Die drei Teile sind kostenlos in der ARD Mediathek abrufbar.
Der fremde Sohn (Spielfilm): US-amerikanischer Thriller von Clint Eastwood, dessen Drehbuch auf den sogenannten Wineville-Chicken-Morden basiert. Hier findet ihr den Trailer, hier* der ganze Film.
Der Serienmörder von Frankfurt (Dokumentation): Spiegel TV berichtet in zwei Teilen über den Serienmörder Manfred Seel. Hier gibt es Teil 1, hier Teil 2.
Der Unglücksbringer: Das Leben und die Tode des Robert Durst (Dokumentation): Eine US-amerikanische Dokumentationsserie aus sechs Teilen über Robert Durst, der drei ungeklärten Morden bezichtigt wird. Bestellbar hier*.
Die großen Kriminalfälle (Dokumentation): Eine deutsche Serie mit mittlerweile sechs Staffeln. Die umfassendste Playlist habe ich bei YouTube gefunden.
Die Schlange: Die Produktion von BBC und Netflix erzählt in acht einstündigen Folgen den Fall von Charles Sobhraj, der in den 1970ern in Südostasien zahlreiche Morde beging. Zu sehen auf Netflix.
Edmund Kemper: Die Psychologie des Killers (Dokumentation): Der bedeutende ehemalige FBI-Mitarbeiter John Douglas erzählt vom Fall Edmund Kemper, der binnen zehn Jahren zehn Menschen umgebracht hat. Die Dokumentation ist bei Amazon Prime* abrufbar.
Höllental (Dokumentation): Für die Dokumentation über das Verschwinden und die Ermordung von Peggy Knobloch braucht man einen langen Atem. Sie gibt zwar sehr tiefe Einblicke in die Ermittlungsarbeit der Polizei, ist aber visuell wenig ansprechend gestaltet: Sie besteht fast nur aus alten, sich häufig wiederholendem Bildmaterial und oftmals werden einfach nur Kopien von Zeugenaussagen eingeblendet. Schade, weil der Fall voller Wendungen ist, sodass man ihn ganz anders hätte aufbereiten können. Kostenlos abrufbar bis Mitte/Ende Januar 2022 in der ZDF Mediathek.
Insolito: Patrick befasst sich auf seinem Kanal investigativ mit Kriminalfällen, Mysterien, Netzlegenden und vielem mehr. Er behandelt u. a. die Fälle Rebecca Reusch und Lars Mittank. Seinen Kanal findet ihr hier.
Making a murderer (Serie): Die Serie, die ihr auf Netflix sehen könnt, erzählt die Geschichte von Steven Avery aus Wisconsin, der 18 Jahre unschuldig im Gefängnis verbrachte. Nach seiner Entlassung und einer Klage gegen die Verurteilung auf 36 Millionen Dollar wird er 2005 erneut für schuldig erklärt. Er wurde für den Mord an der 25-jährigen Theresa Halbach zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt, obwohl er weiterhin auf seine Unschuld pocht.
Medical Detectives (Dokumentation): Die Serie rekonstruiert reale Fälle der Gerichtsmedizin.
MUNDO (Dokumentation). Dreiteilige Dokumentation des NDR über den Deutschen Markus Mundo, der seit mehreren Jahren in Frankreich im Gefängnis sitzt und des Mordes an seinem Vater und seinem Bruder beschuldigt wird – er beteuert seine Unschuld. Ich habe die Reihe komplett gesehen und fand sie sehr wirklich gut gemacht. In der Mediathek ist sie nicht mehr zugänglich, aber vielleicht finde ihr sie bei YouTube.
Serial Killers: Die Dokumentationen von A&E Biography auf YouTube haben dermaßen abschreckende Vorschaubilder, dass die sie hier nicht verlinken möchte – ihr wisst, wonach ihr suchen müsst.
The Central Park Five (Dokumentation): Dokumentarfilm über den sogenannten Central Park Jogger Case, der im Jahr 2012 als eine der besten Dokumentationen des Jahres ausgezeichnet wurde. Derzeit kann man sie bei Amazon* ansehen.
The Staircase: Tod auf der Treppe (Dokumentation): Im Jahr 2001 soll der amerikanische Schriftsteller Michael Peterson seine Frau ermordet haben – sie fiel die Treppe herunter und kam ums Leben. Die Dokumentation befasst sich mit der Frage, ob es sich um einen tragischen Unfall oder Mord handelte. Die Dokumentation ist auf Netflix abrufbar.
Tod im Sommerhaus (Dokumentation): „2016 erregt der „Sommerhaus-Mord“ in Schweden großes Aufsehen. Ein älterer Mann wird im Schlaf erstochen, seine Frau schwer verletzt. Der Verdacht fällt auf die Tochter und deren Freund.” (Quelle) Die Dokumentation ist bis zum 14.12.2022 in der ZDF Mediathek abrufbar.
Tod in Texas (Dokumentation): Der Dokumentarfilm von Werner Herzog aus dem Jahr 2011 befasst sich mit einem wegen Mordes verurteilten Mannes und dessen Komplizen, den Schuldzuweisungen und Rechtfertigungen der Täter, deren Lebensgeschichten sowie mit dem Opfer und den Hinterbliebenen. Er kann hier digital ausgeliehen* werden.
Ungeklärte mysteriöse Morde & Vermisstenfälle (Sammlung): Hierbei handelt es sich um eine Playlist auf YouTube, in der ihr allerlei Fälle ansehen könnt.
Unsolved Mysteries (Dokumentation): Gedanke nach der ersten Folge: „Die amerikanische Variante von Aktenzeichen XY, nur schlimmer!” Unsolved Mysteries behandelt – wie der Name schon sagt – reale ungeklärte (zumeist) Kriminalfälle und lehrt den Zuschauern das Fürchten. Überhaupt ist die Titelmelodie eine der gruseligsten, die ich jemals gehört habe. In den USA gibt es die Serie bereits seit 1987, im Januar 2020 wurde dann verkündet, dass Netflix die Produktion der 15. Staffel übernehmen wird. Ich empfand sie als sehr spannend und die Fälle sind tatsächlich fast immer wirklich rätselhaft und mysteriös. Die Folgen, die sich mit Übersinnlichem beschäftigen, habe ich übersprungen. Mein Favorit, wenn man das in diesem Kontext überhaupt so sagen kann, war die Folge Haus des Schreckens, die sich mit einem Fünffachmord in Nantes im Jahr 2011 auseinandersetzt. Allen, die sich zu True Crime hingezogen fühlen, kann ich Unsolved Mysteries definitiv empfehlen. Abrufbar auf Netflix.
Unter Verdacht: Der Fall Wesphael: Der sog. Fall Wesphael hat im Jahr 2013 viele Menschen beschäftigt. Der ehemalige belgische Abgeordnete soll seine damalige Frau in einem Hotelzimmer in Ostende ermordet haben. Er hingegen behauptet bis heute, sie habe sich das Leben genommen. Die genannte Dokumentation berichtet von Anfang bis Ende über den rätselhaften Fall und schafft es in meinen Augen, so ausgewogen beide Positionen darzustellen, dass man als Zuschauer*in permanent die Meinung wechselt – war er’s oder war er’s nicht …? Abrufbar bei Netflix.
Verschwunden: Tatort Cecil Hotel (Dokumentation): Die Dokumentation handelt von dem Verschwinden der Japanerin Elisa Lam während eines Aufenthalts im berüchtigten Cecil Hotel in Los Angeles. Falls jemand den Fall noch nicht kennt, möchte ich nichts vorwegnehmen, dennoch kann ich sagen, dass ich die Doku während des dritten Teils (von vier) abgebrochen und den Ausgang des Falls gegoogelt habe. Auch wenn sie filmisch in Ordnung war, wurde das spärlich vorhandene Wissen über den Fall künstlich in die Länge gezogen; Szenen wurden wieder und wieder gezeigt und den Verschwörungstheoretikern wurde für meinen Geschmack zu viel Sendezeit eingeräumt. Hätte man das gesamte Material in ein bis zwei Folgen gekleidet, wäre es eine spannende Dokumentation gewesen, so zieht sich das Ganze jedoch wie Kaugummi. Für alle, die dennoch interessiert sind, ist die Doku auf Netflix abrufbar.
Wo ist Felix? Wenn ein Kind verschwindet (Dokumentation): Dokumentation des SWR über das bis heute ungeklärte Verschwinden von Felix Heger. Abrufbar auf YouTube.
Zodiac (Spielfilm): Den Film habe ich euch bereits an anderer Stelle empfohlen, mir gefiel er sehr sehr gut. Hier geht es zum Trailer, hier* zum ganzen Film.
True Crime Podcasts
Ich verzichte auf dieser Stelle auf Verlinkungen, da jede*r wohl über unterschiedliche Plattformen hört. In der Regel gibt es alle Podcasts, die ich hier vorstelle, auf den gängigen Plattformen – falls es Besonderheiten gibt, schreibe ich diese dazu.
Criminal: Einer der ersten True Crime Podcasts und eigentlich schon als Klassiker zu bezeichnen. Alle derzeit verfügbaren Episoden gibt es auch auf der Website des Podcasts.
Der Mörder und meine Cousine: „Saskia ist tot – umgebracht durch ihren Partner. Saskias Cousin Burchard lässt die Tat nicht los. Er fragt sich: Hätte ihr Tod verhindert werden können? Burchard wird zum Ermittler in eigener Sache und stößt auf einen Abgrund an Gewalt. Es entsteht ein sehr persönlicher True-Crime-Podcast, der in sieben Teilen die grausame Vorgeschichte des Täters genauso aufarbeitet wie das Leben seiner Opfer.” (Quelle) Den vom Bayerischen Rundfunk produzierten Podcast könnt ihr hier anhören.
Die Mafiaprinzessin: „Ein spektakuläres Verbrechen, das verschwundene Erbe eines italienischen Fürsten, ein Kunstwerk von enormem Wert und eine Frau, die sich als Opfer eines Justizskandals sieht – bis Recherchen zeigen: Der Morast aus Lügen und Verrat ist tiefer als gedacht.” (Quelle) Anhören könnt ihr den Podcast hier.
Die Nachbarn: „Die beiden True Crime Podcasterinnen Leonie Bartsch und Linn Schütze begeben sich auf die Suche nach einem Mörder und gehen der Frage nach, ob dieser bereits im Gefängnis sitzt – oder noch frei rumläuft. Babenhausen bei Darmstadt. Ein friedliches hessisches Kleinstadtidyll. Zumindest bis zum 17. April 2009, als der Immobilienmakler Klaus Toll und seine Ehefrau Petra nachts brutal ermordet werden. Die Tochter überlebt schwer verletzt. Ein Jahr später gerät der Nachbar ins Visier der Fahnder – und wird schließlich im Sommer 2011 zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Andreas Darsow beteuert bis heute seine Unschuld.” (Quelle)
Die Zeichen des Todes: Professor Michael Tsokos ist einer der bekanntesten Rechtsmediziner Deutschlands und auch durch seine erfolgreichen Romane* kein Unbekannter. In seinem Podcast berichtet er über „die Hintergründe rätselhafter Falle, an deren Lösung er selbst maßgeblich beteiligt war”. (Quelle) Alle Fälle könnt ihr auch auf der Website des Podcasts anhören.
Eyes in the Dark: „Im True Crime & Paranormal Activity Podcast „Eyes in the Dark“ sprechen Laura und Sarah über die spektakulärsten Verbrechen aller Zeiten und über unerklärliche, übernatürliche Vorkommnisse aus aller Welt. Hierbei beschäftigen sie sich vom Motiv für die Tat, über den Tathergang und die schrecklichen Details, bis hin zum Gerichtsverfahren oder schaurigen Verschwörungstheorien mit allen Einzelheiten.” (Quelle) Anhören könnt ihr ihn beispielsweise hier.
Früher war mehr Verbrechen: „Im historischen True Crime Podcast “Früher war mehr Verbrechen” stellen Nina und Katharina jeden Samstag ein historisches Verbrechen vor und diskutieren seine Hintergründe – von Tyrannenmord bis zur mysteriösen Enthauptung. Dabei besprechen die beiden nicht nur die Relevanz der Fälle für die Gegenwart, sondern schöpfen auch immer wieder aus ihrem großen Vorrat an Humor und (Selbst-)Ironie. Der Respekt vor den Opfern wird jedoch stets gewahrt.” (Quelle)
Im Visier – Verbrecherjagd in Berlin und Brandenburg: Auch der rbb beteiligt sich in Form eines Podcasts am Thema True Crime und berichtet hier über Fälle aus Berlin und Brandenburg.
Keine Gnade: Heike Schlosser berichtet in ihrem Podcast „über spannende, spektakuläre und vor allem wahre Kriminalfälle, die die Welt seit Jahren in Atem halten. ” (Quelle) Alle Folgen könnt ihr kostenlos hier anhören.
Menschen und Monster: „Was macht Menschen zu Mördern? Unter welchen Umständen kann jemand zum Monster werden? Maren und Stefanie sprechen in Menschen und Monster jeden Mittwoch über wahre Verbrechen und deren Hintergründe. Die Fälle stammen zum Großteil aus Deutschland, jedoch wird es auch internationale Episoden geben.” (Quelle) Die Folgen könnt ihr auf der Website des Podcasts anhören.
Mörderische Heimat: Dieser Podcast beschäftigt sich ausschließlich mit Kriminalfällen aus der Region Osthessen, Fulda und der Rhön. Hören kann man ihn beispielsweise hier.
Mord auf Ex: „Mord auf Ex ist der True Crime Podcast, bei dem sich ein Glas Wein zu viel eingeschenkt wird. Dann wird los gegossiped: über Ted Bundys Mutterkomplex, Lieblingsprofiler John Douglas oder unser Liebesleben. Klingt alles ein bisschen absurd? Ist es auch. Wir reden über die großen Verbrechen dieser Welt. Über Serienmörder, die sich im Kleiderschrank verstecken und auf ihre Opfer warten oder Cold Cases, die wir dann versuchen zu lösen. Von Phänomenen wie das Stockholm-Syndrom, über Killer-Sekten, seelenlosen Mafiosi, bis hin zu historischen Fälle wie Jack the Ripper oder bewegende Schicksalen, wie das einer indischen Kämpferin. Cheers!” (Quelle) Anhören könnt ihr ihn zum Beispiel hier.
Mord im Pott: „Der Podcast „Mord im Pott“ beleuchtet gemeinsam mit euch einen spektakulären, realen Kriminalfall aus dem Ruhrgebiet. Einmal im Monat schauen sich Anna Deschke oder Selina Stolze einzelne oder besonders spektakuläre Fälle genauer an. Sei es die Geschichte von Jürgen Bartsch, der bei seinem ersten Mord erst 15 Jahre alt war oder dem mysteriösen Fall von Peter Stump, der sich angeblich immer wieder in einen Wolf verwandelt und brutale Morde begangen hat.” (Quelle)
Mordlust: Der Podcast von Paulina Krasa und Laura Wohlers hat mittlerweile große Bekanntheit erlangt und sind Teil des Content-Netzwerks Funk geworden. In ihrem Podcast behandelt jede der beiden Journalistinnen einen Fall, über den sich die beiden anschließend gemeinsam austauschen.
Northern True Crime: Noch ein regionaler Podcast – hier geht’s um Verbrechen, die sich in Norddeutschland zugetragen haben. Anhören könnt ihr ihn zum Beispiel hier.
Reich, schön, tot: Die Moderatorinnen des Podcasts „(…) berichten über wahre Verbrechen, in denen die reichen, berühmten und schönen Menschen dieser Welt ihre oft dramatischsten Hauptrollen spielen. Mal als bemitleidenswerte Opfer, mal als eiskalte Killer. Denn eines können wir euch mit Sicherheit sagen – weder Reichtum, Ruhm noch Schönheit schützen vor Verbrechen … ganz im Gegenteil!” (Quelle)
Serial: Der amerikanische Podcast besteht mittlerweile (Stand April 2021) aus drei Staffeln. Während in den ersten beiden jeweils ein Kriminalfall pro Staffel behandelt wurde, wird in der dritten pro Folge ein anderer Fall besprochen. Hier könnt ihr sämtliche Episoden kostenlos anhören.
Spurensuche: „Wie überführt man einen Mörder? Warum werden Menschen zu Tätern? Und welche Abgründe können in jedem von uns stecken? Im stern-Crime-Podcast „Spurensuche“ helfen Ermittler und Spezialisten, das auf den ersten Blick Unbegreifliche begreiflich zu machen. Bei ihrer Arbeit geht es guten Kriminalisten nicht um Rechtfertigungen, sondern um Erklärungen. Nicht um Verständnis, sondern ums Verstehen.” (Quelle)
Sword And Scale: Ein weiterer, englischsprachiger Podcast, der sich mit True Crime befasst.
Täter unbekannt: Stand heute (April 2021) gibt es zwei Staffeln des NDR 2 Podcasts Täter unbekannt. Die erste Staffel widmet sich dem Fall der bis heute verschwundenen Inka Köntges, die zweite mit dem Verschwinden der damals 15-jährigen Katrin Konert. Alle Folgen können kostenlos auf der Website des Podcasts angehört werden.
Verbrechen ohne (richtigen) Namen: „Etienne, George (Barlow) und Jockl arbeiteten vor rund 20 Jahren gemeinsam bei NBC Giga in Düsseldorf. Ihr Stammpodcast Po(r)N bekommt nun eine sehr spezielle kleine Schwester: Mit Vo(r)N (Verbrechen ohne richtigen Namen) steigen die drei Freunde mutig in die wilde Welt der wahren Verbrechen ein. Mit Alice sprechen sie in ihrem Comedy-True Crime Podcast VorN über Morde, Motive, Mumpitz und den ganzen Rest.
Wobei Alice sich extrem tief in die Geschichten eingräbt und für Ihre Recherche auch gerne mal Zeitzeugen anruft.” (Quelle) Anhören könnt ihr den Podcast u. a. hier.
Verbrechen von nebenan: True Crime aus der Nachbarschaft: „Die schlimmsten Verbrechen passieren meist nicht in der Großstadt, sondern direkt nebenan: Wenn die nette Nachbarin angeblich im Urlaub ist, in Wirklichkeit aber einbetoniert unter dem Garagenboden liegt oder wenn ein kleines Mädchen plötzlich spurlos vom elterlichen Bauernhof verschwindet, sind das Fälle die man nie vergisst. Der Radiojournalist Philipp Fleiter spricht mit verschiedenen Gästen im Interview über die spektakulärsten Verbrechen und Kriminalfälle der letzten Jahre.” (Quelle)
ZEIT Verbrechen: Im ZEIT Verbrechen Podcast unterhält sich Sabine Rückert (auf Verbrechen spezialisierte Journalistin) mit Andreas Sentker, dem Leiter des Wissenschaftsressorts der ZEIT, über Kriminalfälle, die sie besonders bewegt haben.
True Crime Bücher & Zeitschriften
Alexander Horn – Die Logik der Tat: Der Fallanalytiker Alexander Horn arbeitet Verbrechen auf, bei deren Aufklärung er und sein Team der Polizei zur Seite stand. Erhältlich ist es z. B. hier*.
Ann Rule – The Stranger Beside Me: Ann Rule erzählt in ihrem Buch*, wie sie herausfindet, dass ihr Freund und Kollege bei einer Krisen-Hotline, Ted Bundy, ein Serienmörder ist.
Åsne Seierstad – Einer von uns: Seierstad hat mit „Einer von uns” eines der besten Bücher geschrieben, die ich im Jahr 2016 gelesen habe. Hier stelle ich das Buch und die Handlung detailliert vor.
Crime: Die Zeitschrift über wahre Verbrechen habe ich bereits an dieser Stelle in Augenschein genommen.
Dave Cullen – Columbine: Preisgekröntes Buch* über den Amoklauf von Columbine, das sich in zwei Erzählsträngen sowohl mit den Tätern als auch mit Überlebenden befasst.
Der rätselhafte, ungelöste Fall des Serienmörders von Long Island: Den Artikel der VICE könnt ihr hier lesen.
Kurt Kuenne – Dear Zachary: A Letter to a Son About His Father: Ein Freund des Autors namens Andrew wurde von Shirley Jane Turner ermordet, nachdem er die Beziehung mit ihr beendet hat. Kurze Zeit nachdem sie ins Gefängnis kommt, erfährt der Autor, dass Shirley von Andrew schwanger ist. Bestellbar hier*.
Murder on the Appalachian Trail: Ein langer Artikel des Magazins Outside. Auf der Website gibt es immer mal wieder ähnliche Reportagen.
Robert Graysmith – Zodiac: The Shocking True Story of the Hunt for the Nation’s Most Elusive Serial Killer: San Francisco Chronicle Journalist Robert Graysmith berichtet in seinem Buch* detailliert über den sogenannten Zodiac-Killer.
Sling (Paul Schlesinger) – Der Mensch, der schießt: Die Geschichten von Paul Schlesinger führen in die Welt der Gerichtsverfahren in den zwanziger Jahren in Berlin ein. Hier* könnt ihr das Buch bestellen.
Vincent Bugliosi – Helter Skelter: The True Story of the Manson Murders: Über die Geschichte der Manson-Morde am 9. August 1969 in Los Angeles. Bestellbar hier als Buch* oder hier als Hörbuch*.
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9 Comments
bknicole
Die Liste finde ich ja super. Eine Doku von Netflix, die mir super gefallen hat, war die zu Amanda Knox. Die fand ich richtig gut gemacht, weil man nicht versucht hat zu beantworten, ob Knox nun schuldig ist, sondern einfach die Fakten rekonsturiert hat und aufgezeigt hat, wo Polizei und Presse Fehler gemacht haben. Somit konnte sich jeder am Ende seine eigene Meinung bilden und das fand ich sehr interessant. Making a Murder möchte ich mir noch anschauen und auch „The Keepers“ steht noch auf meiner Watchliste. Ansonsten gibt es mit „Murder Maps“ beim deutschen Netlfix, noch eine weitere Dokureihe, wo echte Fälle behandelt werden. Da geht es um die schockierendsten und überraschendsten Fälle der Geschichte. Handlungsort ist London, weshalb Morde im Zentrum stehen, die dort begangen wurde. Zum Beispiel ist Jack the Ripper dort Thema. Gesehen habe ich davon noch keine Folge, weil mir die Zeit gefehlt hat, aber habe die mir ebenfalls auf meine Watchliste gestzt.
Und obwohl ich solche Dokus mag, bin ich dann kein Fan von Medical Detectives oder Anwälte der Toten, damit kann ich dann einfach nichts anfangen. Aber die Netflix Dokus mag ich einfach, weil die echt gut gemacht sind und so geschlichte Dinge sind sowieso immer Meines.
schonhalbelf
Hallo Nicole,
dankeschön für dein Lob!
Stimmt, die Amanda Knox Dokumentation auf Netflix habe ich auch gesehen und fand sie sehr gut (wenn sie einen auch ein wenig wahnsinnig macht, weil man danach noch mehr wissen möchte, was denn nun wirklich geschehen ist!).
„Murder Maps” kannte ich noch gar nicht, vielen Dank für den Tipp! Das nehme ich direkt mal auf meine Liste bei Netflix.
Viele Grüße!
Meine Lesewoche #1 - Mona liest
[…] Schon Halb Elf – hat einen sehr tollen Artikel zum Thema True Crime veröffentlicht und spricht mir damit aus der Seele. Auch ich habe die Zeitschrift Crime abonniert und finde die Artikel unglaublich spannend und faszinierend. In ihrem Beitrag listet Inga nicht nur einige Bücher, Zeitschriften, Filme, und Dokumentationen auf, sondern ruft auch zu einem interaktiven Blogpost auf. Wer also der Liste etwas hinzufügen möchte, kann das jederzeit gerne über die Kommentarfunktion tun. Ich finde den Beitrag unglaublich gut geschrieben und ihre Liste bisher schon sehr umfangreich, gut recherchiert und toll aufbereitet. […]
Linda // dufttrunken
Huhu Inga,
ich habe spontan auch noch einen Tipp:
Und zwar ‚Das Profil der Mörder‘ von Paul Britton. Paul Britton ist Kriminalpsychologe und erzählt in diesem Buch von seiner Arbeit, er war an der Aufklärung einiger spektakulärer Kriminalfälle beteiligt – z.B. Rosemary und Frederick West.
Das Buch ist wirklich fesselnd geschrieben und manchmal musste ich inne halten und mir bewusst machen, dass das nicht nur irgendeine Geschichte ist, sondern so wirklich passiert ist (weil man kaum glauben kann, dass Menschen wirklich so ticken).
Liebe Grüße,
Linda
Linda // dufttrunken
Vergessen zu erwähnen: Das Buch ist schon älter und nur noch gebraucht zu erhalten.
schonhalbelf
Hallo Linda,
super, dankeschön, das klingt wirklich sehr spannend! Vielleicht findet man es ja noch bei eBay o. ä., ich werde Ausschau halten.
Viele Grüße!
Charlie
Bin gerade über Nicoles Blog auf deinen Post gestoßen und das ist ja mal ein Thema absolut nach meinem Geschmack *_*. Die Liste muss ich mir nochmal genauer vornehmen, denn ich bin ein absoluter True Crime Fan. Im Grunde ist das der Grund, wieso ich Psychologie studiere :D.
Die „Crime“ habe ich abonniert und plane schon seit Ewigkeiten einen Post dazu. Leider gibt es in Deutschland ja nicht so viele Zeitschriften in dem Bereich. Ich könnte mir vorstellen, dass es da in ein USA zB mehr gibt.
Was ich dir noch empfehlen kann:
„My Friend Dahmer“ (gibts auch auf Deutsch, heißt glaub ich dann „Mein Freund Dahmer“) ist ein Graphic Novel, der von einem ehemaligen Mitschüler von Jeffrey Dahmer geschrieben wurde. Er beschreibt darin die Jugend von Dahmer, der schon damals auffällig war, und stellt dabei indirekt die Frage, ob man all seine Morde nicht hätte verhindern können.
Ebenfalls spannend sind die Bücher von Marc und Lydia Benecke. Er ist Kriminalbiologe, sie Kriminalpsychologin und haben schon einiges über Fälle, an deren Aufklärung sie beteiligt waren, geschrieben.
Die Bücher von Michael Tsokos (also de True Crime Sachen, nicht die Thriller mit Fitzek zusammen) lese ich auch sehr gerne. Zwar sind nicht alle seine rechtsmedizinischen Fälle Kriminalfälle, aber die Arbeit eines Rechtsmediziners gehört für mich auch in den Bereich.
Podcast-Empfehlungen habe ich neulich auch sehr viele bekommen, allerdings alle englischsprachig.
Das wären zB
– „My Favorite Murder“
– „Casefile“
– „In The Dark“ (eine Art Doku über eine Entführung)
– „True Crime Garage“
Die habe ich allerdings alle noch nicht gehört, also kann ich nichts dazu sagen, wie sie sind.
Viele Grüße und danke für diesen tollen Sammelpost!
Charlie
schonhalbelf
Hi Charlie,
erstmal ein großes Dankeschön an dich für deinen ausführlichen Kommentar mit so vielen tollen Tipps! Genau so habe ich mir das vorgestellt hier. 🙂
Psychologie ist übrigens auch ein Studienfach, das mich auch jetzt noch interessieren würde, aber mich hat damals der angeblich hohe Mathematik-Anteil zu sehr abgeschreckt. Vielleicht ist es aber auch ganz gut so, dass ich das nicht beruflich mache. 😉
Ich werde jetzt erstmal direkt auf deinem Blog vorbeischauen.
Viele Grüße,
Inga
schonhalbelf
Vierteilige Dokumentation des NDR über Mordfälle, die sich in Norddeutschland zugetragen haben, kann man hier in der Mediathek ansehen: http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/morddeutschland/index.html