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Zeitschriftencheck: Crime

Auf schonhalbelf sind Zeitschriften und Magazine bislang viel zu kurz gekommen, dabei lese ich auch diese wirklich gerne – Anfang einer kleinen Reihe soll heute die Crime bilden: ein Magazin des Stern über „wahre Verbrechen und echte Krimis”, das sechsmal jährlich zu einem Preis von 5,20€ erscheint. Ich als Krimi- und Thrillerfan bin damals direkt über die erste Ausgabe gestolpert.

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Inhalt kurz zusammengefasst

Vorwiegend berichtet die Crime in Form von spannenden Reportagen über besonders polarisierende Kriminalfälle aus der ganzen Welt – Gruselfaktor garantiert. Im Fokus stehen mal die Opfer, mal der/die Täter, die ihre Erlebnisse oder ihre Sicht der Dinge schildern. Ergänzt wird das Magazin durch Interviews mit Personen, die in verschiedensten Formen mit Verbrechen zu tun haben, beispielsweise mit Polizisten, Anwälten oder Psychologen.

Besonders angesprochen hat mich in der letzten Ausgabe das Interview mit Krimiautorin Nele Neuhaus zum Thema „Krimis schreiben – wie geht das eigentlich?”, deren neues Buch „Im Wald” ich passenderweise gerade lese.

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Die Themen der letzten Crime Ausgabe sind folgende:

  • Verstehen // Warum wollen wir das Verbrechen unbedingt begreifen? Weil es uns um Gerechtigkeit geht. Ein Essay.
  • Der Reporter // Drei tote Frauen. Niemand ist so neugierig wie der Journalist. Es ist die Story seines Lebens. Und seine letzte.
  • Hanno M. reitet sich rein // Seine Eltern erwarten viel. Er kann sie nicht enttäuschen. Aber wie soll er sein Scheitern verbergen?
  • Ein Kinderschuh // Aus der Asservatenkammer: Womit der Mörder des kleinen Timo Polizei und Presse irreführen wollte.
  • Wo das Leben endet // 210 Morde. 210 Orte. Ein Londoner Fotograf hat sie alle besucht. Von der beklemmenden Normalität des Tötens.
  • Wir wurden Freunde // Ein Bild und seine Geschichte: Wie Peter Rondholz den verhafteten Boxer Bubi Scholz fotografierte.
  • Ich blende das Opfer aus // Der Anwalt Jens Rabe über die Herausforderung, Mörder und Vergewaltiger zu verteidigen.
  • Zimmer 348 // Ein Mann stirbt neben seinem Hotelbett. Keine Spur von Gewalt. Aber warum sind seine Organe verletzt?
  • Wenn wir einen Diebstahl aufklären, schimpfen die Leute // Ein Polizist und sein Land: Monacos Polizeipräsident Richard Marangoni.
  • Das Geheimnis // In einem Wald in Indien wird eine tote Frau gefunden. Die Ermittlungen führen in die High Society von Mumbai.
  • DB Cooper // Wie ein irrwitziger Flugzeugentführer das FBI zum Narren hielt.
  • Das Gesetz des Schweigens // Die Mafia ist vorsichtiger geworden. Heute mordet und erpresst sie meist im Verborgenen. Aber noch immer ist sie überall. Eine Fotoreportage aus Sizilien.
  • Der Mann mit der Lupe // Ein Spezialist: Der Daktyloskop Heiko Schroeder analysiert Fingerabdrücke.
  • Gott in Huntsville // Nirgendwo in den USA wurden so viele Menschen hingerichtet wie in Texas. Pfarrer Pickett begleitet sie in den Tod.
  • Die Nacht von Gungnyu // Herr Woo war Einzelgänger. Herr Woo war unglücklich. Und das, was er tat, so schrecklich, dass man in Südkorea bis heute darüber schweigt.
  • Wie schreibt man Krimis? // „Meine Romane hab ich in der Fleischfabrik ausgelegt.” Werkstattgespräch mit Nele Neuhaus.
  • Bücher und Filme
  • Nur über ihre Leiche // Der prominente Fall: 2006 wurde Daryl Hannah verhaftet. Man hätte ihr keine größere Freude machen können.

Zugegeben: Teilweise sehr reißerisch formuliert, aber seht es den Journalisten nach, sie wollen nur eure Aufmerksamkeit. Die Artikel sind – soweit ich das von außen beurteilen kann – gut recherchiert, spannend und in meinen Augen nicht zu effekthascherisch geschrieben.

Die Buch- und Film-Kategorie ist mit einer Seite recht knapp gehalten und stellt einen Film detailliert sowie ein Sachbuch, einen Roman, einen weiteren Kinofilm und eine DVD-Neuerscheinung in zwei bis drei Sätzen im Schnelldurchgang vor.

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Wie war’s?

Die Crime ist nur etwas für eingefleischte Hobby-Kriminalisten, deren Plan B eine Karriere bei der Kripo oder beim BND beinhaltet und die alle Folgen von Aktenzeichen XY bis ins Jahr 1967 auf YouTube gesehen haben. Also für Leute wie mich. Aber denen macht das Magazin dann auch richtig Spaß. Allen Krimifans kann ich nur empfehlen, sich mal eine Ausgabe der Crime am Kiosk zu holen und sie abends im Bett zu lesen. Aber geht vorher auf Toilette, danach traut ihr euch nämlich nicht mehr raus.

Infos zur Crime

Einzelpreis: 5,20€ / Erscheint alle zwei Monate / Gruner & Jahr /

8 Comments
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5. Dezember 2016
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5. Dezember 2016

8 Comments

  • Mona

    Liebe Inga,

    vielen Dank für den tollen Tipp. Als Krimifan und im Besonderen Liebhaber von wahren Geschichten werde ich mir mit Sicherheit auch mal eine Ausgabe kaufen.

    Liebe Grüße
    Mona

    • schonhalbelf

      Hallo Mona,
      sehr gerne! Freut mich, dass dir der Artikel gefallen hat und du mal in die Crime reinblättern wirst. 🙂
      Viele Grüße
      Inga

  • Lotta

    Liebe Inga,
    vielen vielen lieben Dank. Ich finde die Idee total klasse, dass du hier mal Magazine und Zeitschriften vorstellen willst. Ich kannte die Crime zwar vom Sehen her, habe mich aber nie näher damit beschäftigt und jetzt freue ich mich doch echt, dass ich deinen Beitrag gelesen habe, denn meine Oma ist soo ein Thriller/Krimi Fan, da weiß ich doch, was bei ihr zu Weihnachten mit unter dem Baum liegen wird. 😀
    Danke.

    Liebst, Lotta

    • schonhalbelf

      Hallo Lotta,
      danke für das Kompliment! Mal sehen, wer die nächsten Kandidaten sein werden; aber ich habe da schon etwas im Hinterkopf. Super, dass du die Crime für deine Oma entdeckt hast – ich hoffe, sie gruselt sich nicht zu sehr beim Lesen, haha.
      Liebe Grüße
      Inga

  • Linda // dufttrunken

    Huhu!
    So eben über deine Zeitschriftenchecks gestoßen und gleich entdeckt, dass du auch die Crime im Abo hast.
    Ich bin Fan und Abonnent ´seit der ersten Zeitschrift.
    Das die Zeitschrift eben doch nicht nur für eingefleischte Kriminalisten und Co ist, beweist die Szene, die sich letztens mit der neusten Crime abgespielt hat:
    Ich habe die neuste Ausgabe im Briefkasten gefunden und da ich eigentlich auf dem Sprung zu meinen Eltern war, hab ich sie einfach mitgenommen. Bei meinen Eltern nahm ich sie mit ins Haus, dachte mir, wenn ich nachher mal Zeit hab, blättere ich rein. Als ich dann Zeit hatte, war die Zeitschrift nicht mehr aufzufinden. Ich hab überall gesucht und an mir selbst gezweifelt, ob ich die Crime vielleicht wieder zurück in den Briefkasten getan hatte.
    Bis ich schließlich meinen Paps entdecke, mit MEINER Crime in der Hand, völlig ins Lesen vertieft. er hat nicht mitbekommen, dass ich diese Zeitschrift gesucht habe, so sehr war er gefesselt. Und das, obwohl er mit Krimis etc. nicht viel am Hut hat.
    Ich hab ihm jetzt die alten Crime-Ausgaben gebracht und er liest sich durch 🙂

    Liebe Grüße,
    Linda

    • schonhalbelf

      Hallo Linda,
      vielen lieben Dank für deinen ausführlichen und unterhaltsamen Kommentar! 😉 Ich wünsche dir noch viel Spaß mit den nächsten Crime-Ausgaben (und deinem Vater natürlich auch, haha).
      Viele Grüße!

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