Wie ich hier schon einmal geschrieben habe, höre ich fast ebenso gerne Hörbücher, wie ich Bücher lese. Heute habe ich „Das Rosie-Projekt“ beendet.
Inhalt kurz zusammengefasst
Don arbeitet als Genetiker, ist hochintelligent und Autist. Menschliche Beziehungen versucht er rational zu deuten, während er selbst sie völlig irrational findet. Finden möchte er übrigens jetzt, mit 39, auch endlich eine Ehefrau – und so geht er das Ehefrau-Projekt an. Für dieses entwickelt er einen 16-seitigen Fragebogen, mittels dessen er die für ihn ideale Frau finden möchte. Es kommt, wie es kommen muss: Er lernt Rosie kennen, für die er mittels eines Gentests herausfinden soll, wer ihr Vater ist. Als potenzielle Ehefrau ist sie für ihn leider völlig unbrauchbar, das ergibt sein Fragebogen eindeutig. Wenn da dann nicht doch die Irrationalität – ach nein, Romantik nennt man das wohl! – ins Spiel käme …
Wie war’s?
Ich fand es unterhaltsam und gleichzeitig immer wieder skurril-spannend, an Dons Gedankengängen teilzuhaben. Die Geschichte wird mit Leichtigkeit und Witz erzählt, schafft es aber gleichzeitig, sich nicht über die emotionalen „Defizite“ des Protagonisten lustig zu machen. Wer sich mehr für Autismus interessiert und noch intensiver und ernsthafter die Gedanken eines Autisten nachempfinden möchte, dem lege ich hiermit übrigens das großartige Buch Buntschatten und Fledermäuse ans Herz!
Eine kurze Passage aus dem Buch
Ich schob die Waage unter meinen Schreibtisch, die Tür wurde geöffnet und als ich aufsah, stand im Türrahmen eine Frau, die ich nicht kannte. Ich schätzte ihr Alter auf 30 und ihren BMI auf 20. „Professor Tillman?“ Da mein Name an der Tür steht, keine besonders scharfsinnige Frage.
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Ich, Eleanor Oliphant von Gail Honeyman // Rezension (Hörbuch)
[…] Es kann gut sein, dass sie auch an einer Form des Autismus erkrankt ist, was mich wiederum an Das Rosie-Projekt erinnert, wobei ich in diesem direkten Vergleich Ich, Eleanor Oliphant wesentlich origineller […]