Zum Ende des Quartals gewähre ich wie gewohnt einen Einblick in meinen imaginären Serien- und Filmverlauf im Kopf und erzähle, was ich in den letzten drei Monaten so gesehen habe. Bei Serien bedeutet das übrigens nur, dass ich sie innerhalb dieses Zeitraums beendet habe – das Sehen an sich dauert bei mir meistens länger.
Übrigens: Da ich gemerkt habe, dass diese Post-Reihe sehr gut bei euch ankommt, habe ich mich dazu entschieden, sie künftig monatlich zu posten. Das wird zur Folge haben, dass etwas weniger Kurzkritiken erscheinen, ihr dafür aber regelmäßigere Updates und neuen Input bekommt.
Serien
Die Toten von Marnow Staffel 1: Über den Inhalt von Die Toten von Marnow habe ich bereits an dieser Stelle geschrieben. Mittlerweile habe ich die Serie komplett gesehen und konnte mir ein Urteil bilden. Während sie anfangs in meinen Augen einige Längen aufwies, nahm die Story ab der dritten Folge deutlich an Fahrt auf und hat mich durchweg gut unterhalten. Das Ende war für meinen Geschmack etwas zu fulminant und amerikanisch, insgesamt empfinde ich Die Toten von Marnow jedoch durchaus als sehenswert. Den Reiz haben für mich immer wieder auftauchende moralische Konflikte ausgemacht, die die Zuschauer stets auf’s Neue vor die Frage stellen, wer gut und wer böse ist und wie weit Rache gehen darf. Die Serie ist kostenlos in der ARD Mediathek abrufbar.
Friends From College Staffel 1: Ich habe oft Positives über diese Serie bei Instagram gelesen und einen Blick riskiert. Leider hat sie mir überhaupt nicht gefallen, für meinen Geschmack völlig übertrieben und dabei noch schrecklich unlustig. Habe sie nach einer Folge abgebrochen.
Ich schweige für dich Staffel 1: Wow, was für eine Serie! Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal mit so viel Spannung eine Serie verfolgt habe. Für Binge Watching habe ich eigentlich gar keine Zeit, aber diese Serie habe ich in Rekordzeit zwischen den Jahren gesehen. So verworren, so viele Cliffhanger, so gut konstruiert – die Serie hat nichts mit einem Serienmörder zu tun, aber alle Fans von Dexter werden sicher auch Ich schweige für dich lieben. Damit habe ich nun alle drei Serien gesehen, die Netflix bislang basierend auf Romanen von Harlan Coben umgesetzt hat und ich hoffe, es folgen noch mehr.
Lupin Staffel 1: Die Serie mit Omar Sy (Ziemlich beste Freunde) als Dieb Assane Diop, der sich am Meisterdieb Arsène Lupin orientiert und die unrechtmäßige Verurteilung seines Vaters vor 25 Jahren rächen möchte, ging auf Netflix ziemlich durch die Decke. Ich kann das leider nicht ganz nachvollziehen – die Tricks, mit denen Diop arbeitet, sind natürlich spektakulär und spaßig anzusehen. Insgesamt fehlte es mir aber an subtiler Spannung, es war alles so offensichtlich und die Verfolgungsjagden auch sehr gewollt. Es war okay, ich habe die Staffel beendet, aber ich denke, dass ich auf die bereits angekündigte Fortsetzung auch gut verzichten kann.
Marcella Staffel 3: Schade schade! Ich war so begeistert von Staffel 1 und Staffel 2, aber die dritte konnte mich nicht packen. Mir gefielen weder Marcellas neue Rolle als verdeckte Ermittlerin noch der Handlungsort und der Fall an sich. Zu Ende gesehen habe ich sie nur in der Hoffnung auf eine vierte Staffel, in der Marcella vielleicht wieder in London ermitteln darf?
Suits Staffel 3: Bei der Anwaltsserie Suits habe ich eine sehr lange Pause eingelegt, die bestimmt zwei oder drei Jahre betrug. Neulich war mir aber danach, etwas Altbekanntes weiterzusehen und so habe ich die dritte Staffel beendet. Ich schätze, dass ich damit aber auch aussteige – es war nett, aber so richtig den Einstieg habe ich nicht mehr gefunden und ich denke, für mich ist dieses Serienkapitel einfach abgeschlossen.
The Affair Staffel 3: Die Serie habe ich hier bereits erwähnt. Konnte bisher für mich keinen Abfall der Qualität feststellen; ich habe Staffel 3 genau so gerne gesehen wie die erste. Gesehen habe ich die Serie bei Amazon Prime*.
The Affair Staffel 4: S. o. Eine sehr sehr traurige Staffel; man merkt, wie das Serienende eingeleitet wird und alles auf die finale Staffel zusteuert.
The Affair Staffel 5: Aus, Schluss, vorbei, das war’s. Ich mochte die Serie, aber es ist in Ordnung, dass sie nun vorbei ist. Auserzählt nennt man das wohl.
Tod von Freunden Staffel 1: Die ZDF Serie Tod von Freunden habe ich inhaltlich hier vorgestellt. Sie erzählt von zwei eng befreundeten Familien, die sich an der deutsch-dänischen Grenze ihr eigenes Paradies geschaffen haben, um sich gegenseitig zu unterstützen und miteinander zu leben. Die Beziehung der beiden Familien bekommt einen tiefen Riss , als während eines gemeinsamen Segelausflugs einer der Jugendlichen über Bord geht und ertrinkt. Jede der acht Folgen wird dabei aus einer anderen Perspektive erzählt, was Schritt für Schritt zur Enthüllung der tatsächlichen Geschehnisse führt. Besonders die Besetzung der Jugendlichen hat mir außerordentlich gut gefallen und macht für mich einen großen Teil der Begeisterung für die Serie aus. Teilweise haben mich bestimmte Schlüsselszenen, die in jeder Folge wiederholt werden, etwas genervt, alles in allem konnte die Serie jedoch durchgehend die Spannung aufrecht erhalten und ist für mich ein echtes Highlight in diesem Jahr gewesen. Ansehen könnt ihr die erste Staffel Tod von Freunden kostenlos in der ZDF Mediathek.
Weihnachten zu Hause Staffel 2: Über Staffel 1 habe ich bereits vor einem Jahr berichtet und mich sehr gefreut, dass Netflix eine zweite Staffel produziert hat. Auch diese habe ich wieder über die Weihnachtstage gesehen und für genau so gut befunden wie die erste. Definitiv eine Empfehlung!
Dokumentationen
Höllental: Für die Dokumentation über das Verschwinden und die Ermordung von Peggy Knobloch braucht man einen langen Atem. Sie gibt zwar sehr tiefe Einblicke in die Ermittlungsarbeit der Polizei, ist aber visuell wenig ansprechend gestaltet: Sie besteht fast nur aus alten, sich häufig wiederholendem Bildmaterial und oftmals werden einfach nur Kopien von Zeugenaussagen eingeblendet. Schade, weil der Fall voller Wendungen ist, sodass man ihn ganz anders hätte aufbereiten können. Kostenlos abrufbar bis Mitte/Ende Januar 2022 in der ZDF Mediathek.
Verschwunden: Tatort Cecil Hotel: Die Dokumentation handelt von dem Verschwinden der Japanerin Elisa Lam während eines Aufenthalts im berüchtigten Cecil Hotel in Los Angeles. Falls jemand den Fall noch nicht kennt, möchte ich nichts vorwegnehmen, dennoch kann ich sagen, dass ich die Doku während des dritten Teils (von vier) abgebrochen und den Ausgang des Falls gegoogelt habe. Auch wenn sie filmisch in Ordnung war, wurde das spärlich vorhandene Wissen über den Fall künstlich in die Länge gezogen; Szenen wurden wieder und wieder gezeigt und den Verschwörungstheoretikern wurde für meinen Geschmack zu viel Sendezeit eingeräumt. Hätte man das gesamte Material in ein bis zwei Folgen gekleidet, wäre es eine spannende Dokumentation gewesen, so zieht sich das Ganze jedoch wie Kaugummi.
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