Spannung

Im Schatten der Linde von David Bielmann

Als David Bielmann mir mailte und mich fragte, ob ich Lust habe, seinen neuen Roman Im Schatten der Linde zu lesen, musste ich erst überlegen. Von seinem letzten Roman Freedom Bar war ich sehr angetan. Aber ein Krimi, der im Jahr 1820 spielt …? Nicht ganz meine typische Lektüre. Aber wisst ihr was, man muss auch mal Risiken eingehen und wer etwas wie Freedom Bar geschrieben hat, der wird mich auch mit einem Krimi aus dem Jahr 1820 unterhalten können. Oder nicht? Oder doch?

Dass ich exakt die Textstelle aus dem Kriminalroman ausgewählt habe, die auch der Autor selbst für seine Website herausgepickt hat, ist tatsächlich reiner Zufall – nachdem ich es brav abgetippt und seine Seite noch einmal besucht habe, um die bibliographischen Daten zu beschaffen, habe ich „meine” auserwählte Passage auch auf seiner Seite stehen sehen.

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Inhalt kurz zusammengefasst

Jeder Ort hat sein Geheimnis und das Geheimnis des kleinen Orts Rechthalten heißt Christina Aeby. Nachdem die junge Frau im Jahr 1820 gemeinsam mit ihrem Freund Peter Roschi den Maimarkt besucht hatte, wurde sie auf dem Heimweg mit einem Zaunstock erschlagen.

Zwei Monate nach der schrecklichen Tat wird ein Mann für schuldig erklärt, Christina Aeby zunächst belästigt und dann ermordet zu haben. Doch handelte es sich tatsächlich um den wahren Täter oder war ein anderer für den Mord verantwortlich?

In seinem Kriminalroman Im Schatten der Linde rekonstruiert David Bielmann, was im Jahr 1820 tatsächlich geschehen sein könnte.

Wie war Im Schatten der Linde?

David Bielmann liefert True Crime aus dem Jahr 1820!

Wichtig zu wissen ist in meinen Augen zunächst der Hintergrund des Romans: David Bielmann stammt selbst aus Rechthalten und ist somit besonders mit der Geschichte rund um den Mord der Christina Aeby verbunden. In Im Schatten der Linde arbeitet er mit Hilfe von echten Schriftstücken den Fall auf, der aufgrund seiner Grausamkeit und einer Menge offener Fragen noch immer präsent ist.

Eindringlich und ohne Umschweife, aber dennoch mit seinem feinen Humor, den er auch schon in Freedom Bar unter Beweis gestellt hat, schildert David Bielmann den Mordfall. Er erweckt die möglichen Beteiligten durch gute Charakterisierungen wieder zum Leben und gibt einen spannenden Eindruck in die aus heutiger Sicht sehr eingeschränkte Ermittlungsarbeit, wie sie im Jahre 1820 üblich war.

Trotz der Grausamkeit der Tat erzählt Bielmann auf eine sehr ruhige Art und Weise von den Geschehnissen. Jedes Wort ist sorgsam gewählt und er schafft es, die für die Geschichte und die Zeit nötige Finsternis zu transportieren.

Ein kurzes Zitat aus Im Schatten der Linde

Allmählich erwachte das Dorf. Dabei erwachte es nicht nur aus dem Schlaf, sondern auch aus dem Frieden, in dessen Obhut man sich am Vorabend gegeben hatte. Der Friede hatte über Nacht ein Leck bekommen, man wusste noch nicht wo und warum, aber man spürte eine Unruhe, die wie Hochwasser durch die Gassen des Dorfes trieb, und sobald die Bewohner ihre Häuser verließen und nach draußen traten, wurden sie von einer Besorgnis angesteckt wie die Pest.
(David Bielmann, Im Schatten der Linde, S. 53)

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Infos zum Buch

Im Schatten der Linde / David Bielmann / Zytglogge / 2018 / 191 Seiten / ISBN: 978-3729609815 / Preis: 32,00 Euro / Jetzt online kaufen* /

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2 Comments
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2 Comments

  • Zeilentänzerin

    Das klingt wirklich gut. Und irgendwie finde ich das Cover sehr anziehend.

    Zeilentänzerin

    • schonhalbelf

      Vielleicht wagst du dich ja auch mal dran. 🙂

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