„Das Ungeheuer“ von Térezia Moran wurde mir mit einer Leseempfehlung von einer Freundin geliehen.
Inhalt kurz zusammengefasst
Darius Kopps Frau hat sich das Leben genommen, er daraufhin die Kontrolle über sein Leben verloren. Er reist in Floras Heimat Ungarn und lässt sich treiben. Parallel dazu liest er Floras Tagebuch und entdeckt das Leben eines Menschen neu, den er glaubt gekannt zu haben.
Wie war’s?
Bedrückend, aber gut. Die Aufteilung des Texts (die obere Hälfte jeder Seite erzählt den aktuellen Handlungsstrang, auf der unteren Hälfte befinden sich teilweise Floras Tagebucheinträge, manchmal jedoch auch nicht) verlangt eine gewisse Eingewöhnungszeit. Die kozeptionelle Idee dahinter finde ich interessant, aber nicht unbedingt notwendig – man hätte die Tagebucheinträge auch anders einfließen lassen können. Teilweise war mir das Buch zu ausschweifend – gerettet wurde es zwar durch zahlreiche wirklich lesenswerte Passagen, mindestens 30% des Inhalts hätte man aber ohne Qualitätsverluste wegkürzen können.
Insgesamt halte ich es trotzdem für lesenswert, wenn man Zeit & Muse für die über 600 Seiten hat.
Eine kurze Passage aus dem Buch
Stell dir vor, dass, egal wie dein Tag war, ob er gut war oder schlecht, öde oder von guter Aktivität erfüllt oder vielleicht hektisch, vollkommen egal, egal, ob und was du gegessen hast, ob du an der frischen Luft warst oder nicht, ob du geredet hast oder geschwiegen, ferngesehen oder gelesen oder gar nichts, vollkommen, absolut, uneingeschränkt gleichgültig, was du getan und was du gelassen hast, nur eines ist sicher, dass dich jeden einzelnen gottverdammten Tag deines Lebens schreckliche Hoffnungslosigkeit heimsuchen wird, jeden Tag, unendliche Hoffnungslosigkeit.
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